12.09.06 Vestibül

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Neuer Lack für altes Holz. Holzpaneele und Türen erhielten nun die erste Lackierung. Der Farbton, Oliv-Ocker, wurde nach Originalbefund neu angemischt. Langsam kann man ahnen, wie der Raum einmal ausgesehen hat. Vor der Endlackierung folgt nun das erneute Spachteln von Fehlstellen, die erst jetzt sichtbar sind. Das zweireihige Fries über den Paneelen ist bereits grob gereinigt. Das geschieht mechanisch, Zentimeter für Zentimeter, um die da gemalte Textur und das eingelegte Blattgold des Musters nicht zu beschädigen. Die Feinreinigung wird noch eine Weile warten müssen.


Schablonen-Fries

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Immer wieder überraschend, was unter den Farbschichten verborgen ist. Im Vestibül zum Beispiel konnte man anhand von eigentlich unauffälligen „öligen“ Flecken in regelmäßigem Muster ein gemaltes Fries erahnen. Der Kenner weiss, wo Öl ist – ist Blattgold nicht weit. Blattgold wurde nämlich mit Öl angelgt und das Öl dringt langsam aber sicher bis an die Oberfläche durch. Vorsicht beim Abkratzen der Farbe ist geboten, das Blattgold ist hauchdünn. Einmal freigelegt erweist sich das Fries als sehr stabil und wenig beschädigt, lediglich die Feinreinigung mit Tupfer und Skalpell muss noch erledigt werden.


11.09.06 Aufgang

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Vor dem Vestibül befindet sich der „repräsentative“ Eingang. 9 Stufen aus Granit führen von der Haustüre zur 3-flügeligen Glastüre, dem eigentlichen Eingang. Unter diversen Anstrichen wurde die Originalfarbe von 1906/07 wieder freigelegt. Das Velde´sche Farbkonzept konnte durch Proben an Wand, Decke und Türen nachgewiesen werden und ergab eine interessante Abstufung von Grau-beige (Wandfläche und Decke), zu einem warmen, hellen grünlich-blauen Grauton (Aussenseite der Glastüren). Nach dem Entfernen der Anstriche durch abkratzen mit „kleinem Werkzeug“ wurden die Originaltöne nachgemischt und der gesamte Raum neu gefasst. Nun kann man die von van de Velde bewusst inszenierte Dramatik der Farbkomposition zum ersten Mal in einer Raumfolge (Eingang – Vestibül) wieder spüren. Intelligent gesetzt – ein Spiel mit Hell und Dunkel.
Von den Holzpaneelen links und rechts der Türen konnten nur noch Spuren nachgewiesen werden. Das Abschlusspaneel an der Wand wurde also in Anlehnung an die vorhandene Geometrie neu angefertigt.


09.09.06 Farbprobe

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Nach der Freilegung der Velde´schen Wandfarbe im Eingangsbereich wurde eine Farbprobe angemischt und mit dem Pinsel aufgetragen (rotes Sechseck) um zu prüfen, wie gut die neu gemischte Farbe den Originalton trifft. Das Densitometer und moderne Computertechnologie ist sehr präzise in der Ermittlung der Farbzusammensetzung. In Kürze, soll nun der Raum mit der Originalfarbe neu gefasst werden.


03.09.06 Lack ab

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Der Lack ist ab. Das schmiedeeiserne Geländer am Aufgang zur Terasse hat in 120 Jahren so manchen Lack abbekommen. Jetzt war es Zeit, daß die vielen Schichten runter mußten. Weil das Geländer recht filigran gearbeitet ist und der Rost schon so manche Rosette dünn gemacht hat, wurde die Farbe mit dem Hämmerchen abgeschlagen. Sandstrahlen wäre schneller gewesen, aber zu agressiv. Danach bekommt das Geländer eine Farbe, die dem rohen Eisen nahekommt.


01.09.06 Rekonstruktion Eingangsbereich

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Links und rechts der Glastüre im Eingang wurden unter der abgekratzten Wandfarbe Spuren eines Wandpaneels entdeckt. Es gibt keinerlei historisches Bildmaterial von diesem Bereich im Schloß. Also mußte intuitiv vorgegangen werden, um eine passende Rekonstruktion zu entwerfen. Die neu angefertigten und eingepassten Kassettenpaneele werden später die Garderobenhaken aus Messing tragen, die aus einem Wiener Caféhaus stammen.


28.08.06 Lange Achsen

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Grobschliff des „Fischgrät-Parketts“ im Vorflur zwischen Vestibül und Gartensaal. Die Lackierung der Paneele dort steht kurz bevor. Alles ist bereits abgeschliffen und gespachtelt.
Fehlt nur noch das Freilegen des gemalten Wandfrieses zwischen Paneelen und Kuppel. Wie sich bei den ersten Proben dort ergab, ist die Schablonenmalerei (nach Entwurf von Henry van de Velde) mit Blattgold ausgelegt. Vorsichtiges und langsames Arbeiten bei der Restaurierung ist unabdingbar – Zentimeter für Zentimeter.


25.08.06 Parkett im Gartensaal

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Grobschliff des Eichenparketts im Gartensaal. Die Feinarbeit mit der Tellerschleifmaschine wird erst kurz vor der Behandlung mit Öl und Wachs gemacht. Nach 2 Jahren haben wir nun zum ersten Mal die doppelflügelige Tür zum Salon geöffnet. Die lange Achse (16,5 m) quer durch das Haus ist nun zum ersten Mal wieder hergestellt.


14.08.06 „Projekt Handlauf“

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Ein Handlauf aus Eiche im „herrschaftlichen“ Treppenhaus wurde unter der Bezeichnung „Projekt Handlauf“ in tagelanger, mühevoller Handarbeit von den Farbschichten der letzten Jahrzehnte befreit. Der Einsatz von guten Freunden hat sich gelohnt – vielen Dank Susa, Anna, Carla, Urs, Victor, Carl und Claudia.


05.08.06 Vestibül

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Es wird Zeit für die Lackierung der Türen und Wandpaneele im Vestibül. Die Vorbereitungen sind getroffen, Paneele und Türen sind von alten Lackschichten befreit. Viele helfende Hände waren dafür notwendig, da das meiste in mühevoller Handarbeit erledigt werden muß. Die Paneele sind immerhin 2,60 m hoch – da kommt einiges zusammen.
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Spuren der Originalfarbe, die Henry van de Velde mit Bedacht ausgewählt hatte, helfen bei der Farbbestimmung. Das ist nicht so einfach. Die klassischen Farbfächer helfen meist wenig weiter und so bleiben eigene Mischungsversuche nicht aus. Der endgültige Lack kommt dann möglicherweise aus England – von Farrow & Ball.


09.07.06 Nickel oder Silber?

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Die Metallbauteile des Speise- / Gartensaals, die Henry van de Velde zusammen mit entsprechenden Holzleisten zur Fixierung der textilen Wand- und Deckenbespannung (*) entworfen hat, wurden von den Restauratoren als „Messing vernickelt“ eingestuft. Eine metallurgische Untersuchung hat nun ergeben, daß die Bauteile komplett aus Neusilber hergestellt wurden – mit einer zusätzlichen Oberflächenlegierung aus Silber. Die Nachfertigung der fehlenden Teile wird eine Herausforderung! Alleine die linsenförmigen Kappen für die Holzschrauben mit 3mm Innengewinde sind schwierig herzustellen, da diese aus dem vollen Material „gedrückt“ werden und mit winzigen, aufgelöteten Gewindestiften versehen werden müßen.

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(*) historische Aufnahme 1906, Marburger Archiv


04.07.06 Südansicht

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Ansicht aus dem Park, durch den beinahe schon verblühten Jasmin, der die erste Heckenreihe (vom Schloß aus gesehen) am Rundweg bildet.


30.06.06 Putz und Farbe

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Putz und Farbe für den Sockel des Kellergeschosses unter der Loggia auf der Südwest-Seite. Fenster waren nicht mehr vorhanden und die Aussparungen provisorisch zugenagelt. Die jetzt eingesetzten „Sommerrahmen“ mit Maschengitter (zur Dauerbelüftung des Gewölbekellers) sollen im Winter durch Fensterflügel mit Glas ersetzt werden. Der Holzaufbau der Loggia wird zu einem späteren Zeitpunkt restauriert.


27.06.06 Completion

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Türen für den Gartensaal – einmal der fehlende Türflügel zur Anrichte (der vorhandene wurde bereits geschliffen und neu eingepasst), einmal die beiden Innenflügel der Terassentüre. Für das Anschlagen des Oberlichts wurde unter all dem Lack noch der Originalbeschlag gefunden, der dann von der Schlosserei aufgearbeitet werden konnte.


17.06.06 Dorffest die Zweite

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Das 113. Dorffest im Schloßpark war wieder einmalig! Umzug und Rummel mit allen Schikanen, Zelt am Freitag, Essen und Trinken satt, Musik, Tanz und strahlende Kinder – das Fahrgeschäft konnte schließlich doch noch in den Park bugsiert werden. (Fotos: © Manuela Jonas) Und am Ende ruckzug besenrein > Danke allen Helfern!!!


06.06.06 Dorffest die Erste

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Space Jeet kommt! Mit 2 „EE“ –  aber leider nur bis zum ersten Baum. Dann war erst mal Schluß. Der gute W 50 hatte sich zwischen Lichtmast auf der rechten und Baum auf der linken Seite eingekeilt. Der Kinderrummel auf dem Vorplatz des Schlosses muß bis nächste Woche warten, dann bugsiert ein Traktor die Attraktion um die Kurve. Die Vorbereitungen für das Dorffest sind in vollem Gange – von 16. bis 17. Juni ist es wieder soweit


05.06.06 Neulich im Park

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100 jahre alter Rhododendron in voller Blüte, es duftet nach Jasmin und Magnolien – Die Engländer wussten einfach, wie man einen Park anlegt. Im 18ten und 19ten Jahrhundert hat man auf der Insel die Garten- und Parkarchitektur revolutioniert. Kein Wunder, daß man vielfach auch hier in Deutschland nach diesen englischen Vorbildern angelegt hat.
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03.06.06 Badische Pflaume

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Tim Krebs und Familie aus Karlsruhe waren hier. Die mitgebrachte Pflaume aus dem Badischen wurde postwendend an der Süd-West-Seite des Parks verpflanzt.


20.05.06 Keller

Keller
Endlich! Nach über einem Jahr haben wir den Aussenkeller unter der Loggia zum ersten Mal geöffnet. Provisorisch mit einer nicht in den Rahmen passenden Türe versehen, für die sich in der Schlüsselkiste auch nach langem suchen kein Schlüssel finden ließ, haben wir nun die Türe aufgebrochen und ausgebaut. Prompt fand sich im Keller auch eine schöne, kleine, grüne Jugendstilvase aus Glas, die wohl jemand vor langer Zeit vergessen hat. Da die Originaltüre nicht mehr vorhanden ist, wurde nun eine schmale Holztüre verbaut. Fehlt noch eine Jugendstil Griffgarnitur und natürlich die Lackierung.


01.05.06 Gusseisen

Gusseisen
Der nächste Winter kann kommen. Der erste gusseiserne Ofen ist eingetroffen. „Wasseralfingen – 1910“, also ein Stück Baden-Württemberg in Sachsen. Komplett aufgearbeitet, mit einem neuen Einsatz aus Schamott, wird er die Heizung in der Küche verstärken. Die Deckplatte mit ihren Ringen ist auch zum Kochen geeignet. Vielleicht mal für Bratäpfel oder Spiegelei im nächsten Winter?


Gusseisen

Gusseisen

Der nächste Winter kann kommen. Der erste gusseiserne Ofen ist eingetroffen. „Wasseralfingen – 1910“, also ein Stück Baden-Württemberg in Sachsen. Komplett aufgearbeitet, mit einem neuen Einsatz aus Schamott, wird er die Heizung in der Küche verstärken. Die Deckplatte mit ihren Ringen ist auch zum Kochen geeignet. Vielleicht mal für Bratäpfel oder Spiegelei im nächsten Winter?


30.04.06 Frühling

Südflügel

Endlich ist der Frühling da! Blick aus dem Park auf den Südflügel des Schlosses durch knospende Magnolien, Jasmin und Rhododendren. Letztere sind seit Ewigkeiten im Park – eine echte Rarität und – was für ein Duft! Der Park wurde ca. 1885 nach englischem Vorbild und nach botanischen Gesichtspunkten angelegt. Natürlich hat neben der Laubfärbung auch der Duft zu unterschiedlichen Jahreszeiten eine Hauptrolle gespielt.

Blutpflaume

Eine im Herbst gesetzte Blutpflaume an einem der Wege im Park. Überall beginnt es nun zu treiben und die neu gepflanzte Naturhecke schlägt bereits aus. Inzwischen sind es Über 250 neu gesetzte Büsche und Bäume, die die Lücken an der Grundstücksgrenze schliessen und dem Park nach aussen einen natürlichen Abschluss geben.


29.04.06 Rittergut

Rittergut

Blick aus dem Fenster des Schlosses auf das Haupthaus des ehemaligen Ritterguts. Kaum zu glauben, aber heute vormittag hat es, bei +1° C eine halbe Stunde lang geschneit!!!! Und nun dieses Licht und eine Luft, so sauber und voll spannender Düfte wie selten irgendwo auf dieser Welt.


27.04.06 VdV-Gesellschaft

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Ein Besuch von Mitgliedern der Van de Velde Gesellschaft. Manfred Osthaus aus Bremen, Enkel von Karl Ernst Osthaus, Hagen / Priska Schmückle von Minkwitz, van de Velde Expertin aus Hamburg / Carmen-Sylva Hueber, Kunstsammlerin aus Chemnitz


Neue Holzfenster

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Seit einigen Wochen sind die ersten 16 von insgesamt 55 Fenstern des Schlosses erneuert. Die 4-flügeligen Fenster haben „gewaltige Ausmasse“, ca. 250 cm hoch und ca. 120 cm breit. Eine tadellose Arbeit der Schreinerei aus dem Nachbardorf, die eines der wenigen, noch original erhaltenen Fenster als Vorlage nahm.


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